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Die Allee schien endlos
02:23
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Es ist schon viel später als man glauben kann. Ein Tag gleicht einer Haltestelle, eine Erinnerung dem Abfalleimer daneben. Innerhalb eines Jahres muss nichts und kann doch alles geschehen. Was aber, wenn plötzlich Antworten zurück bleiben, auf die es keine Fragen geben möchte. Was, wenn Abstand zum inneren Angriff mutiert und Leere füllt, wo kein Platz mehr zu sein scheint. Was, wenn die Erkenntnis wächst, den kleinsten gemeinsamen Nenner mit sich selbst verloren zu haben.
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2. |
Daumenkino
02:04
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Statt Wolfgang sah er den starr blickenden Vater vor sich sitzen. Er erkannte im Hintergrund auch die Mutter. Ihre Haltung war steif. Sie schaute aus dem Fenster, als könne sie durch den Berg dringen. Wortlos. Warum schrien sie ihn nicht an? Weshalb blieb das Chaos hinter der Fassade? Sie sollten doch etwas sagen, irgendwas. Pascal wurde schlecht, er schluckte mehrmals. Wolfgang klopfte auf den Tisch, die Eltern verschwanden. Die Blicke eindringlich und nicht weit von Hass entfernt, hallten lange nach. Fuhren wie ein Daumenkino immer wieder und immer schneller die Szene ab. Licht. Pascal war verwirrt, gleichzeitig erleichtert. Er sah auf seine Hände, sie waren bleich. Die Fettaugen der Suppe gafften ihn an. Es war klar, bald würde Wolfgang ihn ansprechen. Diese Situation war möglich, nicht aber dauerhaft erträglich. Er unterschätzte Wolfgang bzw. dachte gar nicht um die Ecke und zurück. Dieser grübelte innerlich, wie er Pascal aus der Reserve locken könnte. Nicht auf Knopfdruck, sondern ganz zwangfrei.
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3. |
Tristesse in hell
01:33
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All die Worte, auf den ersten Blick ehrliche Aussagen, waren im Nachhinein nichts weiter als ein verschachtelter Monolog, der sein Ziel noch nicht kannte. Er ließ sich nicht in die Karten schauen, aber doch tiefer blicken, als eine Fahrt durch die südfranzösische Pampa, geblendet von Sonnenschein und Urlaubstristesse, als Ausgangsposition darstellte.
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4. |
Das Labyrinth I
02:15
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Er lief seinen Weg geradeaus weiter. Gemütlich, aber doch einen Schritt vor dem anderen. Jetzt fielen ihm seine alten Märchenbücher ein. Deren wenig kinderfreundlichen Bilder ihm die Nächte versüßten. Mit den Wildtieren, die ein Bündnis gegen die Menschheit aufstellten. Pfaden, die man nicht betreten durfte oder unbedingt musste. Das Motiv des wachenden Kauzes auf seinem Unterarm war kaum noch zu sehen. Es war stockfinster. Jetzt auf Teufel-komm-raus zur Hütte zu finden, wäre ein kalkulierter Ofenschuss geworden. Er tastete sich an einem Holzbalken auf Kniehöhe entlang. Konnte nicht deuten, was es sein mochte. Inzwischen war er auch zu müde, um skeptisch oder gar wählerisch zu sein.
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5. |
Das Labyrinth II
01:13
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Auf Hilfe war hier nicht zu hoffen. Einzig hungrige Wildschweine würde man durch Rufen anlocken. Er beugte sich grimmig über Pascal. Fast als wäre er sauer, dass die letzten Stunden durch einen Unfall beendet wurden. Doch da war mehr Überforderung als alles andere. Pascal atmete, soviel war sichtbar. Timo fingerte zitternd an dessen Hals. Auf der Suche nach dem Puls oder das, was man dafür halten könnte. Er spürte etwas. War erleichtert. Gleichzeitig tat sich vor ihm eine Endrechnung auf, die er nicht lösen konnte. Er musste laut denken. Panik. Würde er verschwinden, hätte er nicht im Auge, was mit Pascal geschieht. Würde er warten, könne er sich nie verzeihen, jede weitere Hilfe unmöglich gemacht zu haben. Er wandelte in einem Labyrinth, dass ihn schier zerriss. Timo nahm sein Hemd, rollte es zusammen und unter Pascals Kopf. Dann rannte er.
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6. |
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Die Übersicht über das Leben und seine Nebenwirkungen war akut gefallen. Der Ballast musste weg, das Make Up runter, der Fokus gedreht werden. Wolfgang schlich sich mit sanften Schritten an Frau Sendawoy heran, die den Kopf auf den Arbeitstisch in ihre verschränkten Arme gelegt hatte. Er tippte ihr auf die Schulter, nach Zögern lehnte sie sich seitwärts und verblieb mit geschlossenen Augen an Wolfgangs Hüftknochen. Sie griff nach seiner Hand, schaute zurück ... Was Timo anfangs als witzig gemeintes Geplänkel abtat, wurde zu der aktiven Farce, die Ellen anzustreben schien. Fehler. Ein Pascal ohne Gegenwehr. Eine knallende Tür, einige fluchende Worte, ein verbitterter Timo an der Bordsteinkante. Sie triumphierte wortlos mit Strähne im Gesicht. In Ellens Welt galt es, sich Mitgefühl erst zu erkämpfen.
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7. |
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take these words and follow me
to a place we couldn't find
the empty frame you left for me
for the pictures in my mind
until you stop to look away
all the dots won't form a line
the more I try to keep up
the less we face it
and when we try to get back
we don't know where to start
all of the time we kept it to ourselves
we could not take it where it all belongs
where does it all belong?
the light is here but where are you?
are you going back in time?
now that the words are running out of ink
the endings start to rhyme
all there is is all we miss is all so far
from where we used to be
the differences, the hit and miss
we were somewhere we didn't wanna be
the choice is made
the wall is painted all white
so we can mark the spot
the scattered bliss
the images come up
everytime they keep us in the dark
the more I try to keep up
the less we face it
and when we try to get back
we don't know where to start
all of the time we kept it to ourselves
we could not take it where it all belongs
where does it all belong?
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8. |
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Pascals Drehung zurück - fatal. Sein Hemd leuchtete im Nu dunkelrot. Pascals Reaktion war ein umgesetztes Nichts. Er ließ die blutige Wunde laufen. Das Mädchen stand weiter unbeeindruckt vor ihm. Eisern in der Haltung. Wie eine Fotografie. Die Flasche hatte längst zerspringend den Boden erreicht, der Kerl das Weite gesucht. Pascal ging rückwärts, sah sie an. Er suchte ihr unschuldiges Gesicht, bis es im Tumult der Nacht verschwand. Seine Blutung markierte den Weg. Dieser endete im Hof der Wohngemeinschaft. Schweiß hatte sich mit Blut vermengt und die Überdosierung von Medikamenten stand mit seinem Schlafentzug im Disput. Er gab ein erschreckendes Bild ab. Gefallen. Einsam. Am Ende.
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Corwood Manual Berlin, Germany
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